Transparente Zusammenarbeit

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Whenever you do a thing, act as if all the world were watching.

Thomas Jefferson

Was müssen Sie wissen?

Kooperationen zwischen Unternehmen und Non Profit Organisationen (NPO) sind heute wichtiger denn je. Gleichzeitig ist auch hier immer mehr Transparenz gefordert. Sie ist die Basis für Glaubwürdigkeit und Vertrauen in beide Sektoren.

Genau deshalb hat sich eine Gruppe von renommierten Unternehmen gemeinsam mit NPO und ExpertInnen zusammengetan. Sie bekennen sich zu Transparenz, zu klaren Grundprinzipien, Grenzen und Normen im Rahmen von Kooperationen. Diese sind im „Kodex für transparente Zusammenarbeit“ festgelegt. Er ist das erste umfassende Rahmenwerk für Kooperationen in Europa und wurde federführend vom Center for Responsible Management verfasst.

Ziel ist, das Miteinander zu stärken. Damit werden Kooperationen zwischen Unternehmen sicherer, stabiler und damit auch attraktiver für alle Beteiligten.

Zentraler Punkt beim Kodex ist die Selbstverpflichtung, Spenden und Sponsoring ab einer gewissen Höhe offenzulegen. Aber auch andere Bereiche wie die Logoverwendung von Organisationen oder NPO-Studien im Unternehmensauftrag sind dort geregelt. Das letzte Kapitel sind Vorschläge zur Umsetzung inklusive einer Due Diligence für die professionelle und sichere Anbahnung von Kooperationen. Letzteres ist allerdings freiwillig und die Form jedem Unternehmen überlassen.

Hauptzweck der Initiative ist die Schaffung eines klaren Rahmens für alle Beteiligten und damit die Sicherung von ethisch korrektem Handeln, Qualität, Augenhöhe, Transparenz und Glaubwürdigkeit für beide Sektoren: Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Dieser Kodex ist im ersten Schritt für Unternehmen verfasst und dient als Angebot, um ihre Beziehungen zu NPO zu regeln.

Der Kodex ist sehr ausführlich gehalten, in dem Bewusstsein, dass hier Neuland betreten wird. Ziel ist es, den Beteiligten so viel wie möglich an Inhalten zur Schaffung einer Rahmenordnung und Ideen zur Umsetzung zu geben, aber auch das Thema Transparenz als solches in diesem essenziellen Sektor zu diskutieren und voranzutreiben – denn sollte es zu einem Skandal kommen, ist ein spill-over-Effekt über den gesamten NPO-Sektor wahrscheinlich – mit dem Effekt, dass das Vertrauen privater SpenderInnen in alle Hilfsorganisationen abnimmt.

Grundsätzlich können sich alle Unternehmen an dieser Initiative beteiligen, unabhängig von ihrer Größe. Voraussetzung ist es, sich zu den Vorgaben des Kodex zu bekennen und dieses Bekenntnis auf www.transparente-zusammenarbeit.org öffentlich zu machen sowie es im eigenen Unternehmen in den internen Strukturen und Prozessen entsprechend anzuwenden bzw. in der eigenen Kommunikation und im Reporting zu berücksichtigen.

Die Transparenzregeln sind zugegeben anspruchsvoll, doch allein die Auseinandersetzung mit den eigenen Prinzipien, Grenzen und Verantwortlichkeiten lohnt sich. Für langfristige Kooperationen oder Umstellungsprozesse sind Übergangsfristen enthalten.

Was können Sie tun?

Was können wir für Sie tun?

  • Wissen zu Kooperationen und Transparenz vermitteln
  • Unterstützung bei der Auseinandersetzung mit diesen Themen 
  • Beratung und Workshops zu Fragen von Zusammenarbeit und Transparenz

Weiterführende Literatur

  1. Faber-Wiener, G. 2021. KODEX FÜR TRANSPARENTE ZUSAMMENARBEIT. Richtlinien und Qualitätsstandards für Kooperationen zwischen Unternehmen und Nonprofit Organisationen. www.transparente-zusammenarbeit.org
  2. Coni-Zimmer M. / Flohr, A. (2015): Zwischen Konfrontation und Kooperation – Das Verhältnis zwischen NGOs und Privatwirtschaft, Springer Fachmedien, Wiesbaden
  3. Coudenhove-Kalergi, Barbara und Gabriele Faber-Wiener. 2016. „Reverse Stakeholder Engagement – Ethik-basiert statt machtorientiert.“ In CSR und Stakeholdermanagement, Strategische Herausforderungen und Chancen der Stakeholdereinbindung“, herausgegeben von Reinhard Altenburger und Roman H. Mesicek, 71-92. Berlin/Heidelberg: Springer Gabler.
  4. Curbach, Janina. 2008. „Zwischen Boykott und CSR: eine Beziehungsanalyse zu Unternehmen und NGOs.“ In Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik, 9(3), 368-391.