Zukunftsfitness

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„We cannot solve our problems with the same thinking we used when we created them.“

Albert Einstein

Was müssen Sie wissen?

Digitale Transformation, neue Rahmenbedingungen und geänderte Markt- und Kundenbedürfnisse stellen Unternehmen wie auch die Gesellschaft vor neue Herausforderungen. Angesichts der Klimakrise und des schnelllebigen Wandels beschäftigen Betriebe dieselben Fragen: Wie können wir uns fit für die Zukunft machen? Wie gestalten wir unser Geschäftsmodell nachhaltig? Wie behaupten wir uns bei Innovation? Was heißt Verantwortung heute und in Zukunft?

Zukunftsfähigkeit – oder Zukunftsfitness – von Unternehmen ist zum omnipräsenten Begriff geworden. Gleichzeitig fehlte bislang Klarheit, wie Zukunftsfähigkeit konkret zu definieren und damit glaubhaft zu kommunizieren ist. Gemeinsam mit TeilnehmerInnen aus Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft haben sich die TRIGOS-Trägerorganisationen unter der Anleitung des Center for Responsible Management damit befasst, das Schlagwort „Zukunftsfähigkeit“ greifbar, rückverfolgbar und auf diesem Weg für Unternehmen strategisch nutz- und messbar zu machen. 1

1 Strategisch wurde der Zukunftsbarometer vom Center for Responsible Management betreut, Gaisberg Consulting moderierte den Prozess. Der Fragebogen wurde mit Unterstützung des Meinungsforschungsinstituts SORA erstellt. Die Initiative wird vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort unterstützt.

Dabei wurde eine klare Definition für die Zukunfts­fähigkeit von Unternehmen erarbeitet:

„Zukunftsfähige Unternehmen und Organisationen begreifen sich als Teil eines großen Ganzen. In ihrem Kerngeschäft agieren sie verantwortungsvoll im Umgang mit Ressourcen und handeln im Sinne der nächsten Generationen.
Hinter diesen Unternehmen stehen Menschen, die sich schon heute mit den Herausforderungen von morgen beschäftigen. Sie gehen offen und mutig auf Neues zu und passen flexibel ihre Strategie an. Mit ihrem Tun tragen sie zur Lösung relevanter gesellschaftlicher und ökologischer Herausforderungen bei.“

Zukunftsfähigkeit ist ein integrativer Bestandteil und zeigt sich in 5 Dimensionen:

  • Strategie & Kerngeschäft
  • Führung & Kultur
  • Resilienz & Innovation
  • Umwelt & Ressourcen
  • Gesellschaft & Wertschöpfung (Umfeld)

Die Zukunftsfähigkeits-Matrix

Auf Basis der erarbeiteten Dimensionen und Parameter, auf die es in Zukunft ankommt, wurde eine Matrix entwickelt, die in diese fünf Dimensionen unterteilt wurde und sich auf allen drei Ebenen der Verantwortung – basierend auf den drei Säulen der Verantwortung von Gabriele Faber-Wiener – Haltung, Reflexion, Handlung  – wiederfindet:

  • der Haltung (also ethische Maxime)
  • der Reflexion (also Prozesse) und
  • der Handlung (oder auch Struktur)
Abbildung: Matrix Zukunftsfähigkeit – 5 Dimensionen unterteilt in drei Ebenen der Verantwortung: Haltung, Reflexion, Handlung, © Faber-Wiener, Center for Responsible Management

Die Matrix im Detail:

Abbildung: Matrix Zukunftsfähigkeit im Detail
© Faber-Wiener, Center for Responsible Management
Abbildung: Matrix Zukunftsfähigkeit im Detail
© Faber-Wiener, Center for Responsible Management

Das bedeutet u.a.:

Zukunftsfitte Unternehmen…

  • …integrieren neue Inhalte in ihre Geschäftsmodelle
  • …übernehmen Verantwortung für die gesamte Lieferkette
  • …denken in geschlossenen Kreisläufen
  • …denken Innovation immer im Kontext der Nachhaltigkeit
  • …orientieren sich u.a. am Green Deal der EU
  • …sind als Unternehmen klimaneutral – auch bei den Produkten

Nachhaltiges Wirtschaften verstärkt Zukunftsfähigkeit

Auf Basis dieser Matrix befragte das Meinungsforschungsinstitut SORA im Herbst 2019 mittels Online-Umfrage Führungskräfte aus insgesamt 244 öster­reichische Unternehmen aller Größen. Verbindendes Element: Die teilnehmenden Unternehmen setzen überdurchschnittlich stark auf Nachhaltig­keit und sind als besonders zukunftsfit einzustufen.

Zentrale Erkenntnis: Nachhaltiges Wirtschaften verstärkt Zukunftsfähigkeit. Zuversichtliche, zukunftsfitte Unternehmen agieren in der Regel nach­haltiger; sie sind innovationsfreudig und verstehen sich als gesellschaftlich und umwelt­politisch wirksam. Sie fühlen sich für die Herausforderungen in ihren – häufig in starkem Umbruch befindlichen – Märkten gut gerüstet, sind pro-aktiv und sehen möglichen Krisen optimistisch entgegen. Klima- und Umweltschutz haben für die strategische Ausrichtung des Kerngeschäftes einen zentralen Stellenwert. Auch die Auseinandersetzung mit den UN-Nachhaltigkeitszielen (SDG’s) und deren Integration ins Kerngeschäft haben hohe Rele­vanz. Weiters interessant: Die Analyse zeigt einen starken Zusammenhang zwischen Werte­kultur und Zukunftsfähigkeit.
Zuversicht­liche Unternehmen arbeiten an ihren Werten, und Arbeit an Werten macht grundsätzlich zuversichtlicher.

Details: http://www.trigos.at/trigos/uebertrigos/zukunftsbarometer

Was können Sie tun?

11 Fragen für Zukunftsfitness, die sich Unternehmen stellen sollten:

1. Worauf kommt es heute und morgen an?

2. Was kommt auf uns zu?

3. Was haben wir dafür für Personal?

4. Wie sind wir aufgestellt?

5. Welche Strukturen haben wir?

6. Welche Führung haben und leben wir?

7. Welche Ziele haben wir?

8. Welche Strategien?

9. Welche Geschäftsmodelle?

10. Welche Produkte?

11. Was sind unsere Auswirkungen auf die Gesellschaft?

Was können wir für Sie tun?

  • Vorträge und In-House-Seminare
  • Sparring Partner für Transformationsprozesse
  • Arbeit zu den Bereichen anhand der Matrix Zukunftsfähigkeit
  • Begleitung von Führungskräften
  • MitarbeiterInnen Involvement

Weiterführende Literatur

  1. TRIGOS, 2019. TRIGOS Barometer Zukunftsfähigkeit. http://www.trigos.at/trigos/uebertrigos/zukunftsbarometer
  2. Groß M., Müller-Wiegand M., Pinnow D.F., 2019. Zukunftsfähige Unternehmensführung: Ideen, Konzepte und Praxisbeispiele, Springer-Gabler
  3. Gordon G., Nelke, A. 2017.  CSR und Nachhaltige Innovation: Zukunftsfähigkeit durch soziale, ökonomische und ökologische Innovationen